Depression oder nur eine schlechte Phase? Die wichtigsten Anzeichen erkennen

Als Psychotherapeut für Online-Therapie und vor Ort in Wien begegne ich immer wieder Menschen, die sich fragen: "Habe ich eine Depression oder ist das nur eine schlechte Phase?" Diese Unsicherheit ist völlig verständlich. Jeder Mensch erlebt schwierige Zeiten, doch wann wird aus einer vorübergehenden Niedergeschlagenheit eine ernsthafte Erkrankung? In diesem Artikel möchte ich Ihnen helfen, die wichtigsten Anzeichen einer Depression zu erkennen und zu verstehen, wann professionelle Hilfe sinnvoll ist.

 

Was ist der Unterschied zwischen einer Depression und einer schlechten Phase?

Jeder von uns kennt Phasen im Leben, in denen wir uns müde, antriebslos oder traurig fühlen. Solche Zeiten sind oft eine natürliche Reaktion auf Stress, Verluste oder andere belastende Ereignisse. In der Regel verbessert sich die Stimmung nach einigen Tagen oder Wochen von selbst, und es gibt weiterhin Momente der Freude oder Ablenkung.

 

Eine Depression hingegen geht weit darüber hinaus. Sie ist eine ernsthafte psychische Erkrankung, die das Denken, Fühlen und Handeln beeinflusst. Betroffene können sich oft über nichts mehr freuen, fühlen sich innerlich leer und erschöpft. Diese Gefühle bleiben über Wochen oder Monate bestehen und lassen sich nicht einfach durch positive Gedanken oder Ablenkung vertreiben.

 

Die wichtigsten Anzeichen einer Depression

Jede Depression ist individuell, doch es gibt einige Kernsymptome, die häufig auftreten:

 

1. Anhaltende Niedergeschlagenheit

Eine Depression äußert sich oft durch eine tiefe, anhaltende Traurigkeit oder emotionale Leere. Diese Gefühle sind nicht an konkrete Ereignisse gebunden und verschwinden nicht einfach von selbst.

 

2. Verlust von Freude und Interesse

Hobbys, soziale Kontakte oder andere Aktivitäten, die früher Spaß gemacht haben, verlieren plötzlich an Bedeutung. Dinge, die einmal wichtig waren, fühlen sich bedeutungslos an.

 

3. Extreme Erschöpfung und Antriebslosigkeit

Selbst kleine Aufgaben wie das Aufstehen, Einkaufen oder Duschen können überwältigend wirken. Betroffene fühlen sich oft dauerhaft müde und energielos.

 

4. Schlafstörungen

Viele meiner Klient:innen berichten über Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen. Andere schlafen übermäßig viel, fühlen sich aber trotzdem erschöpft.

 

5. Konzentrationsprobleme und Entscheidungsunfähigkeit

Depressive Menschen haben oft Schwierigkeiten, sich zu fokussieren, Texte zu lesen oder Entscheidungen zu treffen. Gedanken kreisen häufig um Sorgen und Selbstzweifel.

 

6. Selbstzweifel und Schuldgefühle

Negative Gedanken wie „Ich bin nicht gut genug“ oder „Ich bin eine Belastung für andere“ dominieren das Denken und verstärken die depressive Stimmung.

 

7. Körperliche Beschwerden ohne erkennbare Ursache

Kopfschmerzen, Magenprobleme oder Muskelschmerzen können ebenfalls Anzeichen einer Depression sein, insbesondere wenn keine medizinische Ursache gefunden wird.

 

8. Gedanken an den Tod oder Suizid

In schweren Fällen kann es zu Suizidgedanken kommen. Falls solche Gedanken auftreten, ist es extrem wichtig, sofort Hilfe in Anspruch zu nehmen.

 

Bin ich betroffen? Ein kurzer Selbsttest

Falls Sie sich unsicher sind, ob Sie möglicherweise eine Depression haben, stellen Sie sich folgende Fragen:

  • Fühle ich mich seit mehreren Wochen anhaltend traurig oder leer?
  • Habe ich kaum noch Freude an Aktivitäten, die mir früher wichtig waren?
  • Fühle ich mich dauerhaft müde oder erschöpft, ohne körperliche Ursache?
  • Habe ich Schwierigkeiten, mich zu konzentrieren oder Entscheidungen zu treffen?
  • Kreisen meine Gedanken häufig um Schuldgefühle oder Selbstzweifel?
  • Ziehe ich mich zunehmend von Familie und Freunden zurück?

Falls Sie mehrere dieser Fragen mit „Ja“ beantworten, könnte eine Depression vorliegen. Ich empfehle Ihnen in diesem Fall, sich professionelle Unterstützung zu suchen.

 

Was können Sie selbst tun?

Es gibt einige Maßnahmen, die helfen können, depressive Verstimmungen zu lindern:

 

1. Bewegung und Tagesstruktur

Regelmäßige Spaziergänge oder sanfte Bewegung wie Yoga können die Stimmung positiv beeinflussen. Eine feste Tagesstruktur kann zudem helfen, wieder mehr Kontrolle über den Alltag zu gewinnen.

 

2. Soziale Kontakte pflegen

Auch wenn das Bedürfnis nach Rückzug groß ist, kann der Kontakt zu vertrauten Menschen unterstützend wirken. Ein offenes Gespräch mit einer nahestehenden Person kann bereits eine Erleichterung sein.

 

3. Eigene Gedanken hinterfragen

Versuchen Sie, Ihre negativen Gedanken bewusst wahrzunehmen und alternative Perspektiven zu finden. Oft sind unsere inneren Kritiker besonders hart – und nicht immer gerecht.

 

4. Professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen

Falls die Symptome anhalten oder sich verschlimmern, ist es ratsam, therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine frühzeitige Unterstützung kann verhindern, dass die Depression sich weiter vertieft.

 

Sie sind nicht allein – Ich bin für Sie da!

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie Unterstützung benötigen, zögern Sie nicht, sich bei mir zu melden. Gemeinsam können wir herausfinden, welcher Weg für Sie der richtige ist – sei es eine Online-Therapie oder ein persönliches Gespräch in meiner Praxis in Wien.

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Dr. Richard Blokesch
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